Bitte versucht immer die Findlinge eher wieder mit der Mutter zusammen zu bringen, d.h. gegebenenfalls sie am Fundort auf Stroh zu betten und ein paar Stunden ohne weitere Störungen dort liegen lassen. In vielen Fällen komm das Muttertier wieder und holt sich den Kleinen zurück. Deshalb bitte nicht gleich mitnehmen in normalen Fundsituationen - wenig Fremdgerüche und absolute Ruhe in der Gegend wahren. Und bitte vergewissert Euch bei tragischen Ereignissen ob nicht noch weitere Winzlinge in der Nähe sind, Einzelwürfe sind bei Steinmarder sehr selten.
Solltet Ihr den/die Kleinen aufnehmen müßen, bitte denkt dran ihn warm zu halten, entweder direkt am Körper oder durch eine Rotlichtlampe, wobei zirka 80 cm Abstand eingehalten werden und immer kontrolliert werden muß, Überhitzung ist absolut gefährlich und kann tödlich enden ! Wärmflaschen können anfangs zu heiß sein und werden dann zu schnell kalt, dies ist nicht unbedingt zu empfehlen.
Versucht den Kleinen so gut wie möglich von nestfremden Bakterien o.ä. fern zu halten, desifiziert euch vielleicht öfters die Hände. In der Umstellungsphase sind sie sehr krankheitsanfällig und man sollte dem kleinen Körper/Imunsystem nicht noch mehr zumuten als nötig.
Noch wichtiger ist in der Situation das der Findling gleich von Anfang an geeignete Milch bekommt, denn je mehr umgestellt werden muß desto mehr Stress für den Körper - hier ein Milchtyp der ideale Werte und auch in jeder Zoohandlung erhältlich ist - ROYAL CANIN Babycat Milk 1"age kit - einfach Anleitung befolgen, anfangs etwas mehr Wasser um heftige Darmirritationen zu vermeiden. Milch muß warm und recht frisch angerührt per Saugflasche ganz vorsichtig eingeflöst werden. Wirklich vorsichtig da die große Gefahr des verschluckens und daraufhin Gefahr z.B. einer Lungenentzündung besteht.
Geeignete Babyflasche im Zoohandel: Beaphar Set und Baby Biba von SAVIC. Je jünger der Zögling desto winziger die Saugöffnung!! Wenn der Findling ganz normal die ersten Tage nicht alleine trinkt empfehle ich ihm jede Stunde 2 - 4ml einzuflösen und täglich sollte man auf eine Gesamtmenge von 1/3 tel seines Körpergewichts kommen. Nach spätestens 3 Tagen sollte der Findling alleine saugen und aller 2 Stunden gefüttert werden, so 5 bis 15 ml pro Mahlzeit bei 2 bis 4 Wochen alten Marders ist das Minimum. Bis zu einem Alter von 6 bis 8 Wochen sollten auch Nachts diese Intervalle eingehalten werden. Ausserdem müßt ihr durch öfteres Massieren des Körpers die Mütterliche Fürsorge imitieren und besonders jedesmal nach dem Trinken die Genitalien um den Kot- und Urinabsatz anzuregen. Im Alter von 32 bis 36 Tagen öffnen übrigens Steinmarder ihre Augen.
Solltet ihr in der Situation sein oder noch Fragen haben, denn dieses Thema ist sehr Komplex, bitte meldet Euch einfach unter 0160 95316687 oder 0341 6010988 oder Marderhilfe@frettchentreff.com bei mir, ich geb Euch gerne jegliche Hilfestellung in der Sache.
Marderbaby´s sollten immer nur mindestens zu zweit aufgezogen werden um überhaupt eine artgerechte und gute Aufzucht gewährleisten zu können !!!
Wir vermitteln schon seit Jahren zwischen Aufzuchtstationen und unter Privatleuten, die Findlinge aufziehen und vermitteln auch die fachgerechte Wiederauswilderung. Bitte meldet Euch auch in dem Fall bei uns. Wir können Euch eventuell jemanden in Eurer Nähe empfehlen oder wir helfen Euch.
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Unser Verein kümmert sich auch immer wieder um gefundene Marderbaby´s, diese werden bei uns großgezogen, gesund gepflegt und danach versuchen wir sie so gut wie möglich an ein Leben in freier Wildbahn zu gewöhnen. Wenn sie dann das nötigste gelernt haben wildern wir sie langsam aus um ihnen ein artgerechtes Leben zu ermöglichen.
Unsere ersten Gäste vom April 2002 könnt ihr auf den Bildern unseres Steinmardergeheges sehen. Justin und Jaspher waren als sie zu uns kamen gerade einmal 2 Wochen alt und mit Hilfe von spezieller Nahrung haben sie sich zu Prachtkerlen entwickelt. Beide sind im April 2003 ausgewildert worden und haben nun ein eigenes Revier bezogen.