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Fell und Haut

Die wilde oder natürlich Farbgebung des domestizierten Frettchens ist wahrscheinlich Zobelfarben ( in Deutschland auch bekannt als iltisfarbenes Frettchen ). Iltisfarbene Frettchen haben schwarzes Grannenhaar mit einer cremefarbenen Unterwolle, die Füße und die Rute sind total schwarz und sie haben eine schwarze Maske im Gesicht. Das ist ungefähr die Farbgebung vom europäischen Iltis ( Mustelimae putorius ). Die anderen zwei natürlichen Farbgebungen sind Albino und Zimt ( auch bekannt als „Siam“ ). Interessant ist, dass die zimtartige Färbung üblich bei domestizierten Frettchen in Europa ist. Das entspricht der natürlichen Färbung des Steppeniltisses ( Mustelimae eversmanni ) . Er hat beige-braunes Grannenhaar, cremefarbene Unterwolle und keine Maske. In den Vereinigen Staaten sind mehr als 30 Farbvarianten registriert ( * Anmerkung : In Deutschland beschränkt man sich auf sieben Farbschläge bei den Ausstellungen = Zimt, Iltis hell, Iltis dunkel, Harlekin, Albino, Sonderfarbe hell und Sonderfarbe dunkel ). Die Farbschläge variieren von „Silver“ ( dunkelgraues Grannenhaar, cremefarbige Unterwolle und einer kleinen oder gar keiner Maske ), „black - eyed white“ ( total weißes Fell, aber pigmentierte Iris = schwarze Augen), „ chocolate“ ( ähnlich wie das iltisfarbene Frettchen, nur dass die übliche schwarze Färbung durchgängig dunkelbraun sein muss ), „Siamese“ ( hellere Grannenhaare als bei dem chocolate Frettchen und eine hellbraune Maske ), „Panda“ ( auf dem Kopf und den Schultern weißes Fell, und das Körperfell ist verschiedenfarbig ohne Zeichnungsvorschrift = Flecke und Streifen), „shetland sable“ auch Dachsfrettchen genannt ( wie ein Iltisfrettchen nur mit einem weißen Streifen auf dem Kopf von der Nase bis zum Nacken ).

Frettchen verringern im Frühjahr ihr Fell, was parallel mit der Gewichtsabnahme verläuft. Die Verringerung des Fellbestandes kann sehr dramatisch sein oder auch weniger ausgeprägt stattfinden. Das Haar selber kann in der Länge von Jahreszeit zu Jahreszeit wechseln. Ein Kennzeichen dafür ist es, dass es im Sommer kürzer als im Winter ist und lichter wirkt. Ferner hat das Frettchen im Winter ein stärker entwickeltes Unterfell. Die Haarfarbe kann sich ebenso verändern. Gewöhnlich ist es im Winter heller und dunkeler im Sommer. Ein hoher Prozentsatz der „silver“ Frettchen werden „black – eyed white“ wenn sie mit den Jahren ausgewachsen sind. Frettchen können ihre Maskenformen verändern oder ganz verlieren. Die Veränderung kann bei jedem Fellwechsel auftreten. Aus diesem Grund sollte man sich nicht alleine auf Fotografien zur Tieridentifikation verlassen. Ich empfehle eine weitere permanente Erkennungsmethode, wie eine Tätowierung oder die Einbringung eines Mikrochips unter die Haut, zu verwenden

Frettchen haben zwei gut entwickelte Analdrüsen, wie alle Mitglieder der „Mustelidae“ ( marderartigen ) Familie. Diese Drüsen produzieren, eine sich absondernde Flüssigkeit, die einen mächtigen Geruch hat. Frettchen, besonders junge Tiere, die Kämpfen oder Drohen, können diese übelriechende Flüssigkeit plötzlich freisetzen. Aber sie können dieses Fluid nicht über eine lange Distanz versprühen, wie die Skunks und der Duft hält auch nur einige Minuten an. Wenn die Frettchen erwachsen sind, drücken sie ihre Analdrüsenduftstoffe seltener heraus, und der Gestank ist weniger intensiv und von kurzer Dauer. Nach meiner Erfahrung, ist eine Entfernung der Analdrüsen nicht notwendig, da sie nicht verantwortlich sind für den moschusartigen Eigengeruch der Frettchen. ( * Anmerkung : In Deutschland ist das Entfernen der Analdrüsen absolut verboten und sie dürfen nur aus gesundheitlichen Gründen entfernt werden ! ) Vielmehr ist es die Fettabsonderung der Haut, die den Duft dieser Tiere im wesentlichen verursacht. Auf den großen Zuchtfarmen in den Vereinigten Staaten werden den „Pelz“ Frettchen in einem Alter 4 – 6 Wochen die Analdrüsen routinemäßig entfernt

Die Haut der Frettchen ist erstaunlich dick, besonders im Nacken- und Schulterbereich. Im gesunden Zustand sollte sie glatt aussehen und keine Flecken oder Schuppen aufweisen. Hin und wieder könnten rötlich – braune Pünktchen auf einer sonst gesunden Haut erkennbar sein. Dieses sind die getrockneten Fettabsonderungen der Haut. Diese Pünktchen können durch ein Vollbad leicht entfernt werden. Frettchen haben keine Schweißdrüsen in ihrer Haut, folglich sind sie schnell matt bei großer Wärme und legen sich flach hin. Frettchen haben sehr aktive Hautdrüsen, die Körperfett absondern, welches ihren permanenten Eigengeruch bedingt. Während der Zuchtsaison, nimmt die Fettabsonderung bei unkastrierten Tieren zu, wodurch sich auch der Eigengeruch bemerkbar verstärkt. Ferner verfärbt sich das Unterfell gelblich und es wird schmierig – ölig.

Verdauungstrakt

Frettchen haben fünf Speicheldrüsen, je paarweise angeordnet : die Ohrspeicheldrüsen ( parotid ), die zum Jochbein gehörenden ( zygomatic ), die zu den Backenzähnen gehörenden ( molar ), die unter der Zunge liegenden ( sublingual ) und die zum Unterkiefer gehörenden ( mandibular ). Schimmelpilzkulturen sind selten bei Frettchen. Die zum Unterkiefer gehörenden Lymphknoten liegen oberhalb der Unterkieferspeicheldrüse und schließen an das Kiefergelenk an. Die Lymphknoten können sich der Art vergrößern, besonders in einigen Fällen von Lymphknotengeschwulst, dass sie mit der Unterkieferspeichedrüse verwechselt werden könnten. Um Gewissheit zu bekommen, muss man eine feine Nadelprobe des Gewebes entnehmen und eine Zelluntersuchung vornehmen.

Frettchen haben einen einfachen Magen, der sich riesig ausdehnen kann, um große Futtermengen aufzunehmen. Er passt in die Krümmung der Leber im oberen Unterleib. Der Schließmuskel am Mageneingang ist sehr gut entwickelt ist äußerst gut erkennbar. Frettchen haben die Fähigkeit sich zu erbrechen, aber sie machen es nicht immer wenn Fremdköpern im Magen sind. Bevor sich Frettchen übergeben, gehen sie gewöhnlich rückwärts, halten ihren Kopf tief, blinzeln mit den Augen und häufig ist ein übermäßiges Sabbern erkennbar.

Der Dünndarm ist kurz. Er ist ungefähr 182 – 198 cm lang. Daher resultiert bei einem erwachsenem Tier die kurze Verdauungszeit von 3 – 4 Stunden ( Magen - Darmdurchgangszeit von aufgenommener Nahrung ). Die Bakterien der Eingeweide sind einfach und darum sollte man selten Antibiotika geben, um den Magen – Darmtrakt nicht unnötig zu belasten. Der Krummdarm ( untere Teil des Dünndarms ) ist ohne aufwendige Untersuchung nicht von dem Leerdarm ( ein weiterer Teil des Dünndarms) zu unterscheiden. Frettchen haben keine Wucherung oder Darmkolikventil. Der Dickdarm des Frettchens ist ungefähr 10 cm lang.

Die Bauchspeicheldrüse der Frettchen hat zwei Arme, die auf der Mittelinie ( Wirbelsäule ), dicht bei dem Schließmuskel des Mageneingangs, verbunden sind. Der rechte Arm ist länger als der linke und er dehnt sich, entlang des absteigenden Teils des Zwölffingerdarms, aus. Der linke Arm erstreckt sich in dem Raum zwischen dem Magen und der Milz. Die Leber hat sechs Lappen : der linke lateral Lappen ( seitwärts gelegen ), der Linke medial Lappen ( zur Körpermitte gelegen ), der quadrate , der rechte medial Lappen ( zur Körpermitte gelegen ), der rechte lateral Lappen ( seitwärts gelegen ) und der kaudal Lappen ( nach dem unteren Ende des Körpers gelegen ). Die birnenförmige Gallenblase befindet sich zwischen dem quadrate und dem rechten medial Lappen der Leber.

Herz, Lunge und Hauptblutbahnen

Das Herz liegt ungefähr zwischen der 6ten und 8ten Rippe. Es ist kegelförmig und aus der rükseitigen Bauchansicht vom Brustkasten, und der höchte Punkt befindet sich linksseitig von der Wirbelsäule. Das Ligament ( festes, sehnenartiges Bindegewebe ) verbindet das Herz mit dem Brustbein und kann es, bei Veränderungen der Fettanteile, umschlingen. Bei einer seitlichen ( lateral ) Röntgenaufnahme, entsteht der Eindruck, dass sich der Herzschatten über das Brustbein hinauszieht. Ein Fehlen von diesem Schatteneffekts ( zur Erklärung : der Herzschatten ist in direktem Kontakt mit dem Brustbein ), ist ein erstes Anzeichen für eine Vergrößerung des Herzens.

Die Lunge der Frettchen besteht aus sechs Lappen. Die linke Lunge umfasst zwei Lappen – der linke cranial (Schädel) und der linke caudal ( untere ) Lappen – wohingegen die rechte Lunge vier Lappen umfasst – der rechte cranial ( Schädel oder obere ), der rechte mittlere, der rechte caudal ( untere ) und der dazugehörende Lungenlappen.

Der Aufbau der wichtigsten Pulsadern ist außergewöhnlich. Die Hauptadern verlassen die Arterie in Richtung des Kopfes. In Form der bilateralen (beiderseitigen) Halsschlagader. Frettchen haben eine einfache Zentralarterie, die anonyme ( innominate ) Arterie 1 oder auch große Kopfarterie (brachiocephalik artery ) welche den Aortabogen so ziemlich bei der Körpermitte nach links zur unteren Schlüsselbeinarterie verlässt. Die große Kopfarterie taucht in die linke Halsschlagader ein, die rechte Halsschlagader und die rechte untere Schlüsselbeinarterie auf der Höhe vom Brustkorb. Diese zentrale Arterie kann sich der Art anpassen, dass sie dem Frettchen ermöglicht, den Blutkreislauf im Gehirn aufrechtzuerhalten, wenn es seinen Kopf um 180° dreht.

Milz

Die Milz der Frettchen variiert enorm in der Größe, das ist abhängig von dem Alter des Tieres und seinem Gesundheitszustand. Platziert ist die Milz entlang der größeren Magenkurve und ist verbunden mit dem Magen und der Leber durch die Magenligamente ( sehnenartige Bänder ). Die caudal ( untere ) Milzspitze kann sich irgendwo zwischen dem cranial ( oberen ) linken Nierenpol und dem caudal (unteren) rechten Nierenpol befinden. Das ist abhängig von der Größe der Milz. Wenn sie vergrößert ist, bildet sie eine Diagonale von dem unteren linken zum oberen rechten Unterrleibsholraum.

Harn- und Geschlechtsorgane, sowie Nebennierendrüsen

Die rechte Niere liegt cranial ( oberrhalb ) zu der linken Niere im hinteren Fett des Bauchfells. Das obere Ende der rechten Niere verdeckt den caudate Lappen der Leber. Die Blase ist klein und fasst etwa 10 ml Urin bei geringem Druck. Männliche Frettchen besitzen eine kleine Prostatadrüse, die sich auf der Höhe der Blase befindet und die Harnröhre umgibt. Wenn die Prostata ungeheuer vergrößert ist, was vorkommt, wenn die Rüden extrem paarungsbereit sind oder Prostatazysten haben, erkennt man auf der lateral ( seitlichen ) Röntgenaufnahme eine runde Masse, jedoch nur rückseitig auf dem Hals von der Blase.

Das Geschlecht der Frettchen ist leicht zu bestimmen. Die Penisöffnung bei männlichen Frettchen befindet sich in der Bauchregion, wie bei männlichen Hunden, genau unter der Bauchnabelregion. Der Penisknochen ist leicht ertastbar. Bei weiblichen Frettchen ( Fähen ) befindet sich die Harn- und Geschlechtsöffnung in der unteren Bauchregion ( perinal) über dem After. Bei einer nicht paarungsbereiten Fähe sieht die Harn- und Geschlechtsöffnung ( Vulva ) wie ein Schlitz aus, ist die Fähe jedoch paarungsbereit schwillt die Vulva bis auf Haselnussgröße an und steht hervor.

Die natürlich Fortpflanzungszeit für Frettchen ist von März bis August, wenn die Tage wieder länger ( die Wellenlänge und Dauer des Lichteinfalls ) und das Klima etwas freundlicher wird. Die Fruchtbarkeit für beide Geschlechter ist abhängig von der Jahreszeit. Die vehemnte Samenbildung erfolgt


Quellen:

Elizabeth V. Hillyer, Katherine E. Quesenberry "Ferrets, Rabbits, and Rodents: Clinical Medicine and Surgery" - January 15, 1997 - W B Saunders; 1st edition